Das Essen am Dienstag, 10.05.2016 war ein „historisches Ereignis“: Wir feierten das 10-jährige Jubiläum.
Als Gäste begrüßten wir Herrn und Frau Zimmermann und Herrn Pfr. Bosler (ev. Kirche), Frau Pastoralreferentin Brandenstein (kath. Kirche), Frau Thiede (Bürgerverein) sowie Herrn Ortsvorsteher Truffner mit seinen Mitarbeiterinnen Frau Schuler und Frau Gluiber. Herr Pfarrer Hirlemann entschuldigte sich wegen Krankheit.
Mit ihrem Besuch und ihren Grußworten zeigten die Gäste die hohe Wertschätzung des Seniorenessens. Im Auftrag des Leitungsteams bedankte sich Herr Riedlinger für die vielfältigen größeren und kleineren Unterstützungen und vor allem für die äußerst zuverlässige , fleißige und langjährige Mitarbeit der Helferinnen und Helfer.
Seit 10 Jahren liefert uns das „Haus an der Teck“ ein gutes Mittagessen, zum Jubiläum gab es ein ganz besonders leckeres Spargelessen. Herzlichen Dank an das „Haus an der Teck“. – darauf ein „Prosit“.
Das Essen verlief in gewohnt heiterer Atmosphäre. Alle freuten sich über das „Festgedicht“ unseres Stammgastes Herrn Pfr. Dehli. In seinem Gedicht werden Stimmung und Ablauf des Essens treffend geschildert:
Seniora-Essa en Nabern
zom zehnjährige Jubiläum am 10. Mai 2016
Dienschtags zwischa Elf ond Zwölfe
kommat d’Naberner gern ens Haus,
do gebet liabe dienschtbare Geischter guats Mittagessa aus.
Dreißig, fenfadreißig Männer ond Fraue
fendet sich do emmer ei,
brenget en guata Appetit mit,
des gfällt älle, so soll’s sei!
Mr setzt sich an sein Stammplatz na
ond guckt den schöna Tisch-Schmuck a:
Narr, des sieht jedes Mol grad so aus,
als wär a Floristin em Gemeindehaus!
Au dia Fraua ond Manna machet was her,
se kommet em Sonntagsgwand zom Essa
ond hend au ’s Frisiera net vergessa.
I glaub, manche kommet direkt vom Friseur!
Mr wird persönlich willkomma g’hoißa,
D‘ Frau Sindlinger gibt oim d’Hand,
Oder’d Frau Passianotto empfängt oin freundlich,
oder dr Herr Neumann hilft oim aus em Gwand.
Oder ’s begrüßt ons dr Herr Vogel
mit ma klassischa Gedicht,
oder ’s bezaubert ons dr Herr Riedlinger
mit lockere Schprüch ond ma freundlicha Gsicht.
Vor em Essa, do wird gsonga,
wenn älls ois Geburtstag hat,
älle sengat wia dia Schtora,
weil: dann kriagt mr an Schoklad.
Ond weil mir ons aufs Essa freuet,
senget mir nomol so gern
einen Kanon in vier Gruppen:
wunderbar klingts: „Danket dem Herrn!“
Ond der Kanon lauft wia g’schmiert,
wenn d’Frau Dehli dirigiert
ond dia Ei’sätz überwacht –
früher hot’s d’Frau Fischer g’macht.
Schpätzla, Lensa, Saitawürschtle
oder Gulasch mit ma Reis,
vornaweg a schmackhafts Süpple,
hentadrei a Götterspeis.
Wirsingwickel, a Salätle,
Königsberger Klops mit Kapern,
Kartoffelbrei mit Zwiebelfleisch,
solche Sache geit’s en Nabern!
Wenn älle ihre Teller voll hent,
wird’s uf oimol richtig schtill,
während sonscht en seiner Gruppe
jeder au was schwätza will.
Dia Manne schwärmet vo alte Zeita,
wia’s früher em Dorf so zuaganga isch,
oder se fachsemplat von de Auto,
do woiß jeder ebbes am Tisch.
Manche denket an ihr Jugend,,
wo se beim Kommiß gwesa send,
andere verzählet von dr Alb, vom Wandre,
was se für a Tour onternomma hent.
Die Fraue gebet anander Ratschläg,
wenn oine grad beim Hausarzt war,
oder se schwätzet von ihre Gärte,
„’s guat Wetter macht sich heier richtig rar!“
Am Schluß goht’s, wia sich’s g’hert, ans Zahla,
dabei wird net pingelig kassiert,
jeder legt, was es koscht, ens Körble,
ond nia isch dabei ebbes Kritischs passiert.
Manchmol fehlt au oiner en dr Runde,
er isch krank, ’s goht em richtig schlecht,
no schreibat mir eam a aufmunternds Kärtle:
„Du fehlsch ons, werd gsond, des wär ons recht!“
Ond manchmol, mir wellet’s net verschweiga,
müsset mir sage: „Oiner von ons isch tot!“
Dann denkat mir en dr Runde an ihn,
ond mancher flüschtert: „Bhüat di Gott!“
Jetz därf i aber net vergessa
dia Leit, dia ons des Essa servieret,
die meischtens scho von de Elfe a
Tisch deckat ond älles so schee dekorieret.
Acht Teams wechslet sich do ab,
mr kennet se älle afanga guat.
Mir möchtet euch jetzt au mol sage,
wia wohl ons des Bedientwerde duat!
Wenn mr uf seine alte Täg
so recht ond schlecht sein Haushalt meischtert,
no isch mr von so ma guate Service
oifach gerührt ond richtig begeischtert.
Ond was mir an der guate Bedienung
jeden Dienschtag no am liebschte hent:
daß se durch die Bank so eifrig
ond ohne Trenkgeld so freindlich sent!
Daß des Essa emmer so guat isch,
do kennet ihr jo nix dafür,
aber daß ihr’s gerecht verteilat,
au dodefür euch danket mir!
Ond wenn mol oiner oder oine
no a extra Portion für dr Honger bräucht,
dann kriagt’r jo sogar en Nochschlag,
solang ebe dr Vorrat reicht.
Aber saget au der guate Küche
en Dettinge em Haus an der Teck
a Dankschee von dr ganza Runde,
’s hot ons no jedes Mol geschmeckt!
Ond wenn mr scho beim Dankesage send,
wellet mir jo net vergesse,
die, wo vor zehn Johr dia Idee ghet hent
zu dem wunderbare Seniore-Essa!
Dr Herr Riedlinger ond dr Herr Baltz
hent domols die Sache organisiert,
hent romgfrogt, überzeigt ond Bedenka ausgräumt,
mit älle mögliche Leut diskutiert.
Daß do älle Naberner an oim Schtrang ziaget,
Kommune, Vereine, Kirchen zumal,
Des gelingt net en jedem Flecka,
des fendet mr fei net überall!
So wellet mir onser Jubläum feira,
zehn Johr lang hot’s guat funktioniert ond g’schmeckt,
I wünsch ons, daß’s au em nächste Jahrzehnt
dienstags dr Tisch isch om zwölfe gedeckt!
Am Schluß han i no an älle a Bitte:
bleibet dabei, ond werbet en Nabern rom –
mir kenntet wieder a paar Neie braucha,
a bißle Nochwuchs, des wär wirklich net domm!
Herr Truffner, Herr Bosler, Herr Hierlemann:
meldet Euch doch oft bei uns an,
denn: sagt die Prominenz sich an
steht Spargel auf dem Speiseplan!